Der Begriff Latin-Music steht für alle Musikrichtungen lateinamerikanischen oder afrokubanischen Ursprungs. Darunter fallen so unterschiedliche Stilrichtungen wie der argentinische Tango, der kubanische Son oder auch Bossa Nova. 

Diese Einführung gibt einen kurzen Überblick über die stilistischen Merkmale der verschiedenen Genres, die auf diesen Seiten behandelt werden.

1. Bossa Nova

Bossa-Nova Musik ist die Verschmelzung von südamerikanischen Rhythmus-Elementen mit der Jazz-Harmonik Nordamerikas. Der Begründer des Genres ist Antonio Carlos Jobim, ein brasilianischer Pianist, der in jungen Jahren in Rio de Janeiro als Bar-Pianist arbeitete. Die zu dieser Zeit übliche Unterhaltungsmusik – den amerikanischem Jazz – eignete er sich so an und verschmolz ihn mit der Musik seiner Kindheit und Jugend – brasilianischem Samba, Choro und ähnlichen Stilen. 

Erfahre mehr über Bossa Nova!

2. Choro & Samba

Den Choro kann man als die ursprüngliche brasilianische Volksmusik bezeichnen, die Musik aus der letztendlich die heute weltweit so populären Stile wie Samba und Bossa Nova entstanden sind. Der Choro wiederum entstand durch die Verschmelzung europäischer Einflüsse wie Polka und Walzer und den Traditionen der afrikanisch-stämmigen Bevölkerung. Mehr zu Choro hier!

Während der Choro primär eine Instrumentalmusik ist, hat sich in der Folge mit dem Samba eine große Kultur rund um Rhythmus, Musik und Tanz entwickelt. Oftmals geprägt durch viele Perkussions-Instrumente und treibende Rhythmen ist der Samba bis heute der bekannteste brasilianische Musikstil. Die Samba-Rhythmen Batucada und Partido Alto sind wichtige Bausteine für viele Songs und Begleitstile. Höre dir an, wie der Gitarrist Luiz Bonfa den Batucada interpretiert: 

3. Tango Argentino

Ähnlich wie der Samba in Brasilien ist der Tango in Argentinien zum musikalischen Symbol des Landes geworden. Auch hier vermischen sich europäische Harmonien mit afroamerikanischen Rhythmen zu einer einzigartigen Melange. Der berühmteste Vertreter des modernen Tango ist der Bandeonist Astor Piazzolla

Der Tango, wie auch die verwandten Stile der Milonga und Habanera, basieren auf einem Clave-ähnlichen Rhythmus im 2/4-Takt. In dieser wunderbaren Interpretation der „Tango Habanera“ von Marc Teichholz kann man den Rhytmus sehr gut nachvollziehen:

4. Rumba & Son

Die afrokubanische Musik nimmt eine zentrale Rolle im Bereich Latin-Musik ein. Die Clave als zentrale rhythmische Einheit ist essentiell für nahezu alle afroamerikanischen Musikstile bis hin zum frühen Jazz. Die maßgebliche Entwicklung kommt hier aus dem kubanischen Son und Rumba. Erfahre mehr über die Clave!

Mit der Clave harmonieren viele weitere bekannte Konzepte wie der Tumbao (ein vorgezogener Bassrhythmus) oder die Montunos (repetitive Klavier-Begleitrhythmen). Außerdem haben sich bekannte (Tanz-)Stile wie Mambo und Salsa aus Kuba in die Welt verbreitet.

Der Son hat um die Jahrtausendwende ein großes Revival durch das Musikprojekt „Buena Vista Social Club“ erlebt. Höre dir ihre Version des Klassikers „El Cuarto de Tula an“. Kannst du die Clave erkennen?

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