Dindi ist ein Bossa Nova-Song des brasilianischen Komponisten Antonio Carlos Jobim. Im Gegensatz zu vielen seiner Stücke hat der Song eine sehr kurze und übersichtliche Form und eignet sich dadurch sehr gut für ein einfaches Gitarren-Arrangement.

Dindi ist von Jobim vermutlich in C-Dur komponiert worden, während sich der B-Teil durch etwas außergewöhnlichere Moll-Akkord Rückungen auszeichnet. Für dieses Arrangement ist das Stück in die Tonart D-Dur transponiert.

Der sogenannte Verse, bei Jazz und Bossa Nova-Stücken ist hiermit ein oftmals freier gestalteter Teil vor dem Hauptthema des Stücks gemeint, entfällt in diesem Arrangement und wir beginnen mit der Melodie „Oh, Dindi…“:

Dindi Die Analyse

Die Akkorde des ersten Teils sind größtenteils bekannte Funktionen aus dem Tonartbereich D-Dur. Dennoch schafft es Jobim auch in diesem kurzen Abschnitt kleine Schritte aus der Tonart herauszugehen. 

So ist der Akkord C-Major7 im zweiten Takt ein sogenannter entlehnter Akkord. Er stammt aus einer anderen Tonart mit dem Grundton D: D-Moll dorisch.  Der Gm(maj7) in Takt 6 ist die Moll-Subdominante („geliehen“ aus der Tonart D-Moll). Die Subdominant-Funktionen (G-Dur und G-Moll) werden durch die II-V-Kadenz Am7 – D7 vorbereitet. 

Die Akkorde aus D-Dur (oben) und D-Moll sind austauschbar

Der zweite Teil des von Dindi wird durch eine II-V-Kadenz nach F#-Moll (G#m7b5 – C#7) vorbereitet. Es folgen zwei Abschnitte zu vier Takten mit identischem Harmonie- und Melodieverlauf:

In den ersten vier Takten wird der F#-Moll-Akkord durch den D-Moll Akkord umspielt. Theoretischer Hintergrund ist wieder Modal Interchange, also das „einwechseln“ eines Akkordes aus einer anderen Modalität. 

Die zweiten vier Takte spiegeln das Geschehen, diesmal um einen Ganzton nach unten verschoben. Am Ende führt eine II-V-Kadenz (Em7 – A7) zurück nach D-Dur.  

Höre dir an wie ich diese Akkorde auf der Gitarre umgesetzt habe:

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